5 Gemüse und Kräuter für ein starkes Hunde-Immunsystem

Barf-Gut - Geschrieben am 06.03.2020


Es ist März und so ganz langsam kann man den Frühling erahnen. Und trotzdem ist die Zeiten zwischen den Jahreszeiten oft eine besondere Herausforderung für das Hunde-Immunsystem.

Gerade dann spielt die passende Fütterung eine große Rolle, schließlich ist die Ernährung eine wichtige Stütze des Immunsystems. Dabei geht es zum einen um eine passende Nährstoffversorgung - da sind für Hunde vor allem Fleisch / Innereien / Knochen relevant, weniger das Gemüse.

Aber in Sachen Immunsystem kommen dann auch die sekundären Pflanzenstoffe ins Spiel. Viele Pflanzen besitzen Inhaltsstoffe, die (auf ganz unterschiedliche Art und Weise) auf das Immunsystem wirken können. Scharfstoffe zum Beispiel. So bezeichnet man alles, was Gemüse, Gewürze oder Heilpflanzen scharf schmecken lässt.

Sie fördern die Durchblutung und regen die Produktion von Verdauungssäften an. Was wiederum weitere positive Effekte hat: Durch eine stärkere Durchblutung werden auch vermehrt Entzündungsmediatoren abtransportiert. Das sind Stoffe, die im Körper bei Entzündungen aktiv sind und dazu führen, dass Entzündungen bestehen bleiben.

Auch ätherische Öle sind in vielen Gemüsesorten oder Heilpflanzen zu finden, die das Immunsystem unterstützen. Von ätherischen Ölen weiß man, dass viele von ihnen in besonderem Maße antibakterielle, antivirale und antifungizide Eigenschaften besitzen.

Viele der sogenannten pflanzlichen Antibiotika sind reich an ätherischen Ölen und / oder Scharfstoffen.

Du kannst diese Gemüse und Heilpflanzen auch in die Fütterung Deines Hundes einbauen. Nie zu viel, es reichen kleine Mengen. Gerade bei Scharfstoffen und ätherischen Ölen ist eine gewissen Zurückhaltung angezeigt: Denn zuviel davon hilft dem Immunsystem nicht unebedingt weiter, kann bei magenempfindlichen Hunden aber für Probleme sorgen oder sich ungünstig auf die Leber auswirken.

Ingwer

Die enthaltenen Gingerole gehören zu den erwähnten Scharfstoffen. Inger wird traditionell zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln gezählt. In frischem Ingwer sind die Scharfstoffe besonders reichlich enthalten, deswegen ist Ingwer frisch immer die beste Variante. Zum Beispiel gerieben zusammen mit püriertem Gemüse. Dazu sind zum Beispiel Möhren, Kürbis und Pastinaken sehr gut geeignet: Sie enthalten ebenfalls nützliche sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien oder Inulin und mildern die Scharfstoffe geschmacklich etwas ab, ohne ihre Wirkung zu mindern. Bei magenempfindlichen Hunden sollte man besondere Vorsicht walten lassen: Die durchblutungs-und verdauungsfördernde Wirkung kann bei Hunde mit einer angegriffenen Magenschleimhaut oder Neigung zu Übersäuerung zu Problemen führen.

Kurkuma

Das leuchtend gelbe Gewürz ist vor allem als Bestandteil von Curry bekannt geworden. Aber in vielen Bioläden kann man die kleinen Wurzeln, die von außen ein bißchen etwas an zu dick und zu kurz geratene Regenwürmer erinnern, auch als Ganzes kaufen.

Kurkuma kann man entweder zu  Goldener Paste verarbeiten oder sie ebenfalls gerieben mit ins Futter geben. Dann kommt nicht so sehr das enthaltene Kurkumin zum Tragen, sondern die vor allem die Antioxidantien. Vorsicht beim Schälen und Reiben: Kurkuma ist extrem farbintensiv. Ohne Handschuhe sehen die Finger sonst aus, als hätte man die letzten 10 Jahre mit Selbstgedrehten Kette geraucht.

Brokkoli

Echt, Brokkoli? Ist das nicht ein Kohl und für Hunde nicht sonderlich bekömmlich? Wie so oft: es kommt darauf an. Denn Brokkoli zu den milden Kohlsorten, die man in kleinen Mengen auch gut roh in die Fütterung einbauen kann. Oder man gart ihn einfach. Aber wie viele Kohlsorten ist Brokkoli reich an Inhaltsstoffen, von denen auch das Immunsystem profitieren kann. Da wäre zum Beispiel der sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan. In Untersuchungen gab es Hinweise auf eine antioxidative, zellschützende Wirkung, vor allem relevant bei der Entstehung freier Radikaler. Außerdem wurde in festgestellt, dass die u.a. in Brokkoli enthaltenen Senfölglykoside beim Verdauungsvorgang von Darmbakterien in sogenannte Isothiocyanate umgewandelt werden. Und die wiederum scheinen hilfreich zu sein, wenn es um den Schutz vor einigen Krebsarten geht. Die Erkenntnisse stammen aus der Humanforschung, das sollte man ergänzend dazu sagen. Besonders reich an Sulforahan sind Brokkolisprossen, die man sehr einfach selbst ziehen kann.

(Liou et.al.: A Metabolic Pathway for Activation of Dietary Glucosinolates by a Human Gut Symbiont. 2020)


Kresse

Gartenkresse, Kapuzinerkresse, Brunnenkresse, Wasserkresse... Sie gehören zu unterschiedliche Pflanzenfamilien, aber sie alle verbindet der leicht scharfe Geschmack von Blättern und Blüten. Sie enthalten genau wie Brokkoli Senfölglykoside, die das Immunsystem bei der Arbeit unterstützen können.

Auch Kresse kann man perfekt selbst ziehen. Und wenn einem das zu umständlich ist, findet man die kleinen Schachteln mit Gartenkresse auch standardmäßig in vielen Gemüse-Abteilungen. Kresse zählt zu den pflanzlichen Antibiotika, die antibakteriellen Eigenschaften sind in Bezug auf unterschiedliche Erreger bzw. Beschwerden wie Blasenentzündungen immer wieder Gegenstand von Studien.

Frische Kresse kannst Du ganz unproblematisch mit zur Fütterung geben. In kleinen Mengen, also so, als würdest Du Kresse nur als Gewürz für die Portion nutzen, die sich im Hundenapf befindet. Zum Trocknen eignet sich Kresse leider nicht sonderlich gut, also am besten frisch verwenden.

Beeren


Die Beerensaison kommt leider erst wieder, aber man kann sich in der kalten Jahreszeit entweder mit gefriergetrockneten Früchten oder aber mit Tiefkühlprodukten behelfen. Und sich auf die Zeit freuen, in der Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren nicht nur aus Kulturanbau stammen und man vielleicht auch ganz frisch selbst ernten kann. Wenn man Himbeeren oder Brombeeren im Garten hat, bedienen sich viele Hunde auch selbst.

Zu Recht: Beeren sind ebenfalls reich an Antioxidantien. In diesem Fall sind die Farbstoffe, die für die rote oder bläuliche Färbung verantwortlich sind, besonders wertvoll. Pflanzenfarbstoffen spricht man generell häufig auch antioxidative Eigenschaften zu, so zum Beispiel auch Carotinoiden oder Lutein.

Beeren kann man einfach regelmäßig als Obstanteil verwenden, wenn man barft. Und wenn man Nassfutter oder Trockenfutter nutzt, dann kann man sie natürlich genauso gut verfüttern. Einen Klecks Joghurt oder Kefir mit Beeren als kleine Zwischenmahlzeit findet bei den meisten Hunden Zustimmung. :-)

Es ist also ziemlich einfach, zusätzlich durch eine bewusste Auswahl von frischen Zutaten wie Obst- oder Gemüsesorten das Immunsystem zu unterstützen. Wenn es etwas mehr sein muss oder soll, dann kommen auch Futtergänzungen wie Hagebutten, Kolostrum oder Chlorella in Betracht. Hier sind wir dann aber bereits im Bereich der gezielten Unterstützung der unspezifischen Immunabwehr - bei dauerhaften Problemen oder chronischen Erkrankungen sollte man vorher in jedem Fall auf Ursachenforschung gehen.

Was man aber auch immer wieder sieht: Die Ernährung hat einen ganz wesentlichen Anteil an einem gut funktionierenden Immunsystem. Je frischer, je nährstoffreicher, je vielseitiger, desto besser. Nicht nur für die Abwehrkräfte.