So einfach kannst Du die Fütterung von älteren Hunden optimieren

Barf-Gut - Geschrieben am 20.07.2022


Was kann man alten Hunden Gutes in Sachen Fütterung tun?


Wenn der Hund älter wird, verändern sich oft auch die Anforderungen an die Fütterung. Was aber wichtig ist: Nur weil ein Hund ein bestimmtes Alter erreicht hat, bedeutet das nicht, dass man die Fütterung unbedingt verändern muss. Jeder Hund altert unterschiedlich schnell, kleine Rassen haben durchschnittlich eine höhere Lebenserwartung als beispielsweise Riesenrassen. Alter ist keine Krankheit, auch wenn im Alter öfter auch Erkrankungen eine Rolle spielen. Aber es gibt physiologische Veränderungen, die unter Umständen auch eine Anpassung der Fütterung notwendig machen.



Was verändert sich im Alter?


Der Stoffwechsel wird langsamer. Das bedeutet oft, das weniger Kalorien benötigt werden als das in jüngeren Jahren der Fall war. Übergewicht entsteht dadurch schneller, oft auch dadurch, dass das Aktivitätslevel sinkt, je älter der Hund wird. Ein Auge auf das Gewicht zu haben, ist aber absolut empfehlenswert. Übergewicht steht auch bei Tieren im Verdacht, bestimmte Erkrankungen wie etwa Herzprobleme zu begünstigen. Regelmäßiges Wiegen schadet also nicht. Wenn es Anzeichen von Gewichtszunahmen gibt, solltest Du die Futtermenge etwas reduzieren oder den Gehalt von besonders energiereichen Futterbestandteilen wie Fett oder Kohlenhydraten überprüfen bzw. bei Bedarf verringern.



Verdauuungsleistung kann nachlassen

 

Die Produktion von Verdauungssäften wie etwa Magensäure, Gallen- oder Pankreassaft kann im Alter geringer werden, dadurch wird die Verdauung weniger effektiv. BARFer stellen daher oft fest, dass Knochenfütterung nicht mehr so gut vertragen wird: Erbrechen, Übersäuerungsanzeichen oder Verstopfung können Indizien dafür sein.

In solchen Situationen kann es hilfreich sein, Knochen aus der Fütterung zu streichen. Reicht das nicht aus und tritt beispielsweise trotzdem häufig Übersäuerung auf, dann kann man auch problemlos auf gekochte Fütterung umstellen. 

Insgesamt kann die Verdauung träger werden. In solchen Fällen leisten gequollene Flohsamenschalen oft gute Dienste.


Besonders wichtig ist, dass sie Fütterung  gut verdaulich und nährstoffreich ist. Weniger Bindegewebe wie Pansen, dafür mehr gut verdauliches, nicht zu fettiges Muskelfleisch. Vor allem das füttern, was der Hund auch verwerten kann, also echte Nährstoffe beinhaltet.

Es gibt aber darüber hinaus noch einige Extras, mit denen man (unabhängig vom individuellen Bedarf) einen älteren Hund gut unterstützen kann


Ein paar Beispiele:



Grünlippmuschel

Die ist besonders reich an Glykosaminglykanen, die Gelenke und Knorpel ernährungsphysiologisch unterstützen können. Grünlippmuschel gehört zu den unkomplizierten Zusätzen: sie wird meistens ohne Probleme akzeptiert und ist auch zur Langzeitanwendung geeignet.


Fermentiertes Gemüse

Es gibt kaum etwas, was einfacher und günstiger gemacht ist. Durch das Fermentieren entstehen Milchsäurebakterien, die dazu beitragen können, die Darmgesundheit und das Immunsystem zu fördern. Man ersetzt einfach einen kleinen Teil der Gemüseration durch das fermentierte Gemüse. Exakte Dosierungen braucht man nicht, aber man sollte mit kleinen Mengen arbeiten, weil es sonst zu Blähungen kommen kann. Als Richtwert: 1 EL pro Tag für einen 25-kg-Hund.


B-Vitamine

Ältere Hunde haben in der Regel einen höheren Vitamin-B-Bedarf, deswegen sollte man das in Fütterung berücksichtigen. Ergänzen kann man beispielsweise einen hochwertigen Vitamin-B-Komplex zur Abdeckung aller B-Vitamine.

Antioxidantien

Beeren, Kürbis oder Kurkuma sind nur ein Beispiel für verschiedene Möglichkeiten, die Fütterung reich an Antioxidantien zu gestalten. Die sind wichtig für den Zellschutz und sind Helfer gegen Freie Radikale, die bei älteren Hunden vermehrt entstehen können.




Was ebenfalls für ältere Hunde auf jeden Fall in der Fütterung enthalten sein sollte: Ein Omega-3-reiches-Öl, ausreichend Zink und hochwertiges, leichtverdauliches Protein. Man kann beispielsweise den Anteil an Pansen / Blättermagen in der Fütterung reduzieren oder ganz streichen und durch Muskelfleisch ersetzen.




Fettgehalt

Manchmal kann man beobachten, dass der bisherige Fettanteil in der Fütterung nicht mehr so gut vertragen wird. Anzeichen dafür können Sodbrennen oder weicher Kot sein, zumindest, wenn dies regelmäßig auftritt. Dies hat mit den oben beschriebenen Veränderungen im Verdauungstrakt zu tun. 
In solchen Fällen kann man den Fettgehalt etwas reduzieren. Hat man also bisher 15% Fett im Muskelfleisch genutzt, dann kann man den Fettgehalt beispielsweise auf 12% absenken. Bitte immer das Gewicht des Seniors dabei im Blick behalten, denn abnehmen sollte er oder sie nicht (außer natürlich, das ist erwünscht). Es kann also sein, dass man als Ausgleich die Futtermenge etwas erhöhen muss.