Hagebutten für Hunde - und Rezept für selbstgemachtes Hagebuttenmus

Barf-Gut - Geschrieben am 05.10.2020


Es ist Hagebuttenzeit!

Oh ja, und wie. Überall leuchten momentan die kleinen roten Früchte und der Oktober eignet sich perfekt zum sammeln.
Je nach Hagebuttenart reifen die ersten Früchte ab Mitte September, zwischen Oktober und November kann man die meisten Hagebutten ernten.

Dass sie Frost abbekommen sollten, bevor man sie erntet, ist übrigens nicht unbedingt notwendig. Oder nur dann, wenn Du sie selbst essen möchtest. Der Frost macht die Hagebutten einfach etwas süßlicher und die Kerne lassen sich besser entfernen. Das kann man aber auch dadurch bewirken, dass man die Hagebutten 24 Stunden ins Eisfach legt. Dann wird das Innere leicht matschig und das Äußere wirkt glasiger. Hunden macht das leicht Säuerliche der Hagebutten allerdings meistens nichts aus und die Kerne kann man gut mit verfüttern.

Hagebutten sind aus zwei Gründen so spannend: Zum einen sind sie besonders reich an gut verwertbarem natürlichem Vitamin C. Das können Hunde zwar auch selbst bilden, aber es gibt immer wieder Situationen, in denen etwas zusätzliches Vitamin C nicht schaden kann. Zum Beispiel dann, wenn das Immunsystem unterstützt werden soll, sind Hagebutten für Hunde eine gute Idee – also zum Beispiel im Herbst und Winter. Denn jetzt, wo das Wetter von sommerlich zu nass und kühl wechselt, ist das Immunsystem auch bei Hunden oft mehr gefordert als im Sommer. Aber bei Senioren und Hunden mit chronischen Erkrankungen können Hagebutten auch außerhalb der kalten Jahreszeit eine stärkende Ergänzung sein. 

Hagebutten für Hunde



Der hohe Vitamin C- Gehalt ist aber nur eine der Besonderheiten von Hagebutten. Sie sind auch reich an Carotinoiden (vor allem Lycopin) und Polyphenolen, die unter anderem für ihre zellschützenden, antioxidativen Eigenschaften bekannt sind. Daneben enthalten sie Mineralien, Flavonoide und sogenannte Galaktolipide.
Die antioxidativen Eigenschaften von Hagebutten und die enthaltenen Galaktolipide sind auch immer wieder Gegenstand unterschiedlicher Studien. (1) (2) (3)

Wie sammelt man Hagebutten?



Eigentlich total unkompliziert. Hagebutten fallen auch in reifen Zustand nicht ab, sondern bleiben am Strauch hängen. Sie sind dann reif, wenn sie gut rot sind und nicht mehr ganz hart. Einfach zwischen den Fingern drücken: Wenn das Fruchtfleisch ein bißchen nachgibt, dann ist sie richtig.
Wie immer gilt: Nur dort sammeln, wo es keine Verschmutzung durch Gülle, Pestizide oder Autoabgase gibt. Auch wenn Hagebutten auch gerne mal an Autobahnen oder Strassen wachsen: Dort zu sammeln wäre eher das Gegenteil von gesund.
Die Hagebutten kann man dann entweder direkt frisch mit ins Gemüse pürieren oder aber trocknen lassen.


Hagebutten mit Kernen füttern oder ohne?


Auch, wenn die Kerne oft entfernt werden, aber für Hunde kann man sie hervorragend mit verfüttern. Man spricht ihnen eine wurmwidrige und stoffwechselanregende Wirkung zu.Wenn man möchte, kann man die Hagebuttenschalen und -kerne dann nach der Trocknung zu Pulver verarbeiten. Achtung, dazu benötigt man eine relativ leistungsstarke Küchenmaschine, damit es wirklich feines Pulver gibt. Ansonsten kann man die Hagebutten auch in einem elektrischen Zerkleinerer ("Moulinette") etwas feiner häckseln. Auch hier: Vorsichtig bei sehr günstigen Geräten, die kann man mit so etwas im wahrsten Sinne des Wortes schreddern.
Ein 20 kg-Hund bekommt etwa 1 EL pro Tag.

Hagebuttenmus selbst kochen


Eine andere Alternative ist selbstgekochtes Hagebuttenmus. Kochen und Vitamin C ist meistens ein Wiederspruch in sich, weil Vitamin C durch Hitze recht schnell zerstört wird. Aber auch das ist eine Besonderheit der Hagebutte: Man hat festgestellt, dsss das enthaltene Vitamin C relativ hitzestabil ist. Man vermutet, dass die in den Hagebutten enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, vor allem die Flavonoide, das Vitamin C vor dem Zerfall schützen.

Trotzdem ist in einer gekochten Variante vermutlich etwas weniger Vitamin C. Daher sollte man Hagebuttenmus auch so schonend wie möglich zubereiten. Viele Hunde mögen das Mus besonders gerne.


Zubereitung Hagebuttenmus

Für das Mus die sehr reifen Hagebutten teilen, in einen Topf geben und mit lauwarmen Wasser bedecken. Nur soviel Wasser verwenden, dass die Hagebutten gerade bedeckt sind. 10 Minuten stehen lassen, dann auf mittlerer Temperatur etwa 15-20 Minuten köcheln lassen. Bitte nicht totkochen, dann ist wirklich kaum noch Vitamin C enthalten - das ist ja nicht der Plan. Andicken bzw. süßen kann man zum Beispiel , in dem man einen (je nach Menge auch einen halben) Apfel reibt und mitkocht. Wenn man möchte, kann man den Vitamin C - Gehalt noch mit Sanddornbeeren erhöhen.


Das Ganze dann mit einem Pürierstab oder Mixer pürieren. Wer keine Kerne verfüttern möchte, schickt die Masse durch ein Püriersieb. 

Dann in ein sauberes Glas füllen und fest verschließen. Hält sich im Kühlschrank etwa 1 Woche, kann aber auch problemlos eingefroren werden.

Ein 20 kg-Hund bekommt etwa 1 EL Hagebuttenmus pro Tag.


Viel Spaß beim Sammeln und zubereiten! Und wer es etwas einfacher möchte, greift auf die Hagebutten im Shop zurück.

 (Hagebuttenschalen von Lunderland oder Hagebutten Schalen und Kerne aus Wildlese von DHN)

Studien:
(1) Gruenwald et. al: Rosa canina - Rose hip pharmacological ingredients and molecular mechanics counteracting osteoarthritis - A systematic review. 2019

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