BARF: Warum eigentlich?

Barf-Gut - Geschrieben am 30.09.2019

Warum sollte man BARFen, wenn es doch bequemer und einfacher ist, auf ein Trockenfutter oder ein Nassfutter zurück zu greifen? Wofür das Futter selbst machen, wenn man doch ohnehin soviel um die Ohren hat? Und der Hund eh alles frisst?

Ob man barfen möchte oder nicht, ist immer eine persönliche Entscheidung. Entscheidungen trifft man am besten, wenn man möglichst viele (sachliche) Informationen zu einem Thema hat und das Für und Wider abwägen kann. 

Wenn es um das Thema BARF geht, dann findet man allerdings schnell in einem Wirrwarr von hochgradig emotional geführten Diskussionen, Mythen, persönlichen Erfahrungen und Angstmacherei wieder. 

Versuchen wir uns daher einfach mal, der Sache ganz unaufgeregt zu nähern. Der Großteil der Hunde und Katzen wird mit Fertigfutter ernährt. Wenn man die Auswahl in den Regalen heute sieht, kann man sich kaum vorstellen, dass es zu irgendeiner Zeit nicht die Möglichkeit gab, Hunde- oder Katzen aus der Konserve zu füttern. 

Aber tatsächlich: Fertigfutter ist gar keine so alte Erfindung, richtig Fahrt aufgenommen hat die Fertigfutterproduktion für Hunde und Katzen erst ab den 60er Jahren. 

Vorher haben sich Katzen als "Mäusefänger" weitestgehend selbst versorgt, Hunde haben Fleisch und Reste bekommen.

Warum also zurück zu den Anfängen?

Dafür spricht vor allem, dass man Einfluss hat. Einfluss auf das, was in der Fütterung ist. Wer mit einem Allergie-geplagten Hund zusammenlebt oder einer Katze, die nicht alles frisst, weiß, wovon ich spreche. Dann kann sich Fütterung schnell zu einem täglichen Kampf entwickeln, den man nur gewinnen kann, wenn man zurück auf Start geht. Indem man die Fütterung in allen Einzelteilen selbst herstellt und somit weiß, was drin ist.

Es ist aber auch so schön zu wissen, dass nichts im Hunde- und Katzenfutter ist, was man da vielleicht gar nicht haben möchte.

Und so, wie man sich sich selbst kaum dauerhaft von Fast Food und Fertiggerichten ernährt, ist es auch für Hunde und Katzen eine Bereicherung, mit frischem, enzym- und nährstoffreichen Futter versorgt zu werden. 

Auch das ist ein Grund, warum BARF gerade bei Hunden oft für Begeisterung sorgt und auch von mäkeligen Hunden anstandslos gefressen wird.

BARF ist aufgrund der meistens sehr hochwertigen Zutaten gut verdaulich. Es werden weniger (leere) Kohlenhydrate und Füllstoffe in der Fütterung, die Kotmenge sinkt. Der Geruch wird besser: Vom Kot, aber auch Ausdünstungen über die Haut kann man bei gebarften Tieren weniger häufig feststellen.

Wenn man nicht nur gewolftes Fleisch füttert, muss auch mehr gekaut werden, was eine große Hilfe sein kann, um Zahnstein zu verhindern und zu verringern. 

BARF orientiert sich am Beutetier und versucht, möglichst nah und möglichst präzise die natürlich gewählte Fütterung nachzuempfinden. 

BARF folgt also einem Konzept bei der Zusammensetzung: Durch die Orientierung am Beutetier sind die einzelnen Futterbestandteile wie Muskelfleisch, Innereien, Leber, Getreide... schon fest definiert. Was wiederum bedeutet, dass auf dieser Art und Weise auch Mangelerscheinungen vorgebeugt wird - solange man die Spielregeln einhält.

Versuch macht klug.

Letzendlich ist BARF einfach nur die Konsequenz aus dem Wissen, dass es auf Dauer nicht optimal ist, nur verarbeitete Nahrung zu sich zu nehmen. 

BARF ist kein Allheilmittel und es ist auch keine Ideologie. Es ist eine Möglichkeit. Eine Option, die man nutzen kann. Und wer nicht so richtig weiß, ob das für den eigenen Hund oder die eigene Katze eine Möglichkeit sein kann: Da hilft auszuprobieren. Ohne Vorurteile, sondern einfach machen. Könnte gut werden. ;-)